Race Stand Up Paddle Board

Group of people compete in rowing on stand up paddle board

Verschiedene Formen des Paddleboardings gibt es seit Jahrhunderten, doch erst seit zwei oder drei Jahrzehnten hat es so richtig den Status als verbreitere Freizeitaktivität erreicht. Bevor es weltweit so richtig bekannt wurde, wurde SUP vor allem von der indigenen Bevölkerung auf Inseln wie Hawaii betrieben, um einfach von Ort zu Ort zu kommen oder um zu fischen. Von der Surf-Community zuerst entdeckt und weiterentwickelt, gibt es heute eine Vielzahl an verschiedenen Formen des SUP, wie SUP Yoga, SUP Fishing, Touring oder Racing.

Um diese Diversifikation des Stand Up Paddling möglich zu machen, wurde von der Industrie eine ebenso vielfältige Anzahl an SUP-Board-Typen entwickelt. Und eine dieser Arten sind die Racing Boards. Aber auch innerhalb der Klasse der Racing Boards gibt es eine grosse Anzahl an verschiedener Optionen.
Lies also weiter und wir zeigen Dir detailliert alles, was Du über Race Paddleboards wissen must, so dass Du entscheiden kannst, ob diese Art SUP das Richtige für Dich ist.

Lass uns also loslegen!

Mann beim Paddeln auf einem Stand Up Paddle Board

Was ist ein Race Stand Up Paddle Board?

Ein Racing SUP Board zeichnet sich primär darin aus, dass alles für Speed optimiert ist. Ihr Shape ist schlank, lang und hat eine kielförmige Unterseite resp. eine sogenannte Displacement Hull (Verdränger-Hülle). Der Shape ist somit optimiert bezüglich Effizienz und Kursstabilität, solange Du geradeaus paddelst, ist aber schwerer zu paddeln bei Manövern. Zudem sind die Race Boards aufgrund des schlanken Design deutlich weniger stabil (bezüglich Kippen) als andere SUP Board Arten und brauchen daher etwas Paddelerfahrung, damit sie wirklich Spass machen.

Natürlich, wie bei allen SUP Board Arten, gibt es eine grosse Anzahl an verschiedenen Racing SUPs; und, daneben gibt es noch sogenannte Touring SUP Boards, welche den Race Boards in vielen Aspekten sehr ähnlich sind. In diesem Artikel werden wir uns aber voll auf Paddleboards, deren erster Zweck das Fahren von Rennen ist, den Race Paddleboards also, fokussieren.

Innerhalb der Gruppe der Race SUP Boards wird zwischen zwei Typen unterschieden – den Sprint / Langdistanz aka Flachwasser (Flatwater) Boards und den sogenannten Coast Runnern aka Open Water Race Boards.

Die hauptsächlichen Unterschiede zwischen diesen zwei Typen finden sich vor allem bei der Form und Grösse der Boards. Flachwasser Race Boards sind effizienter, wie es der Name schon sagt, auf flachem und ruhigem Wasser, da sie eine sehr flache Scoop Rocker Line haben (d.h. der Bug ist nicht aufgebogen). Coast Runner dagegen sind im Vergleich etwas kürzer und haben einen stärkeren Rocker, um das „einstechen“ des Boards in Wellen zu vermeiden. Die kürzere Länge, wie auch der aufgebogene Bug, vereinfachen also das Stand Up Paddeln in Wellen. Es gibt aber natürlich auch Ausnahmen: Open Water Boards, welche vor allem für die Spezialdisziplin des Downwind Racing gebaut werden, sind gut und gerne 18′ (5.5m) oder länger, da es dann wie bei einem Surf-Longboard einfacher wird, die lang rollenden Wellen in Küstennähe zu surfen.

Du kannst folglich normalerweise die folgende Daumenregel anwenden: je unruhiger das Wasser ist, auf dem Du paddelst, umso mehr Rocker und umso kürzer sollte Dein Board sein.

Die Unterschiede zwischen den Flatwater Race Boards und einem Coast Runner oder Open Water Board sieht man gut, wenn man zum Beispiel das Naish Javelin (Flatwater) und das Naish Maliko (Coast Runner, Open Water) vergleicht.

Aufsicht auf das Flatwater Race Board Naish Javelin
Aufsicht auf das Flatwater Race Board Naish Javelin
Seitenansicht auf das Flatwater Race Board Naish Javelin
Seitenansicht auf das Flatwater Race Board Naish Javelin
Aufsicht auf das Race SUP Board Naish Maliko, Coast Runner SUP Naish Maliko
Aufsicht auf den Coast Runner Naish Maliko
Seitenansicht des Open Water Race SUP Naish Maliko, Bild der Scoop-Rocker-Line des Coast Runner Race SUP Naish Maliko
Seitenansicht auf den Coast Runner Naish Maliko

Wie viel schneller ist ein Race SUP?

Wenn Du Dich für ein Race SUP interessierst, willst Du vor allem ein schnelles Board für höchsten Speed. Aber wieviel schneller ist den ein typisches Race Paddleboard im Vergleich zu einem Allround SUP wirklich?

Es gibt dazu keinen exakt wissenschaftlich Nachweis oder Beweis, und die Geschwindigkeit des Boards hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt aber verschiedene Hinweise wie Streckenzeiten von gleichen Paddlern usw., so dass man sicherlich davon ausgehen kann, das sein Race SUP typischerweise mehr als 50% schneller ist als ein normales Allround Stand Up Paddle Board. Hersteller wie Starboard sagen sogar, das alleine der Unterschied zwischen einem Race Hardboard und einem Race Inflatable Board (aufblasbar), zwischen 20% – 25% beträgt!

Aber wie gesagt, die Eigenschaften des einzelnen Boards wie Geschwindigkeit, Kurstreue und Beschleunigung in Kombination mit dem Paddler hängen von verschiedenen Faktoren ab wie:

  • Länge
  • Breite
  • Rocker line
  • Volumen
  • Konstruktion (Hardboard vs aufblasbares Board)
  • Formen (insb. des „Unterwasserschiffs“)
  • Finnen

Bei all diesen Enflussgrössen tauscht man in der Regel Geschwindigkeit versus Wendigkeit und Stabilität. Das heisst, wenn Du das schnellste SUP für Dich suchst, musst Du unbedingt seine Eigenschaften auf Dein individuelles Können und die Art der Strecke, die Du fahren möchtest, abstimmen. Eine ausführliche Erklärung, wie sich all diese Faktoren auf die Eigenschaften des SUP Boards auswirken, findest Du weiter unten im Artikel.

Macht ein aufblasbares (iSUP) Board für diese Art von Stand Up Paddling Sinn?

Ja, man kann aufblasbare SUP (englisch inflatable SUP oder iSUP) als Rave Boards benutzen – aber nur, wenn Du nicht die letzten Prozente an Geschwindigkeit und Gleitfähigkeit suchst. Oder anders herum: falls Geschwindigkeit und Gleiteigenschaften Dein absolut wichtigstes Kriterium sind, musst Du auf ein Hardboard setzen. Vielleicht hast Du die Zahl ja noch im Hinterkopf: der Geschwindigkeitsunterschied zwischen einem Hardboard und einem iSUP ist im Bereich von 20% – 25% (etwas weniger, wenn das iSUP mit Stringern gebaut ist). Aber auch ein iSUP mit Stringern verliert bezüglich Geschwindigkeit immer noch deutlich gegen ein Hardboard.

Warum werden dann aufblasbare Race SUPs entwickelt und produziert?

Bild des aufblasbaren Racing Paddleboard Bluefin Sprint, Bluefin Sprint ist ein gutes Race iSUP

Die Entscheidung, ob für Dich ein aufblasbares ode rein Hardboard die bessere Wahl ist, reduziert sich auf den Kompromiss zwischen Leistung und Zweckmässigkeit.

Wie oben schon gesagt, gewinnt das Hardboard immer bezüglich Performance. Der Grund ist, dass selbst mit neuster Technologie und Fertigungsverfahren die aufblasbaren Boards nie die Steifigkeit eines guten Hardboards erreichen.

Aber, der grosse Vorteil der inflatable SUP Boards liegt im deutlich einfacheren Handling. Ein iSUP kannst Du einfach zusammenrollen und in einen Rucksack packen, was natürlich sowohl den Transport des Boards wie auch die Lagerung massiv vereinfacht.

Weiter ist es wichtig zu wissen, dass aufblasbare Stand Up Paddle Boards deutlich robuster als Hardboards sind gegenüber „Treffern“ von Steinen, Paddeln oder anderen Boards. Ja, ein Karbon- oder Glasfaser-Hardboard hat den Speed-Vorteil, ist aber auch viel empfindlicher auf hässliche Beulen oder Risse.

Unser favorisierter, aufblasbarer Coast Runner aka Open Water Race Board ist das Bluefin Sprint. Es ist zwar keine absolute Rennmaschine, aber immer noch ein sehr schnelles Board, welches zudem absolut überdurchschnittliche Verarbeitungsqualität und Robustheit bietet.

Wer sollte ein Race SUP haben?

Wenn Du Dir das Design der Race SUP Boards anschaust, siehst Du, dass alles für die Speed-Optimierung ausgelegt ist. Wenn Du also Rennen fahren willst oder vor allem lange Touren mit langen geraden Strecken in hoher Intensität machen möchtest, sind Race SUPs eine gute Wahl.

Der Nachteil ist, dass diese Boards schwerer zu steuern und weniger kippstabil sind. Als SUP Einsteiger solltest Du daher eher auf ein einfacher steuerbares, stabiles und meist auch günstigeres All-Around Board setzen um mit dem Stand Up Paddling zu beginnen. Racing SUPs solltest Du dann in Betracht ziehen, wenn Du zu den fortgeschrittenen oder erfahrenen Paddlern gehörst.

Wenn Du dann aber vor allem Spass an der Teilnahme an Rennen oder auch für Dich alleine an langen Touren hast, kannst Du guten Gewissens in ein Race Board investieren.

Bemerkung: Eine würdige Alternative, die zwischen einem Race SUP und einem All-Around SUP angesiedelt ist und sich hervorragend für längere Touren eignet, sind die sogenannten Touring SUP Boards.

Was Du bei der Auswahl eines Race SUP beachten musst!

Wenn Du Dich mal für den Kauf einer Rennmaschine entschieden hast, musst Du immer noch das für Dich und Deine Anforderungen passende Board finden. Race SUP sind typischerweise nicht die billigsten Boards, da macht es Sinn, sich vorab noch ein paar Gedanken zu machen.

Wir zeigen Dir nun die wichtigsten Aspekte, die Du bei der Suche nach dem richtigen Race SUP beachten solltest.

Länge

Typischerweise sind die meisten Racing Boards zwischen 12′ bis 14′ (3.65m bis 4.3m) lang; Downwinder können sogar noch etwas länger sein. Generell gilt, dass je länger das Board, umso schneller und kurstreuer ist es, aber auch umso schwerer wird es zu manövrieren. Als Konsequenz heisst das, dass je erfahrener Du bist und umso besser Deine Paddeltechnik ist, umso längere Boards machen Sinn.

Breite

Die Breite ist der wichtigste Faktor, wenn es um die Stabilität (Kippstabilität) des Boardes geht. Und selbst beim Racing brauchst Du genügend davon, denn sie hilft, wenn man mit voller Kraft paddeln will. In den meisten Fällen sollte man daher ein Board mit 23“ (58.4 cm) oder breiter wählen (je weniger Erfahrung umso breiter). Als erfahrener und sicherer Paddler kannst Du eine schlankere Version mit z.B. 21“ (53.3 cm) wählen. Denk dran: zusätzliche Breite kostet zwar Geschwindigkeit beim Brett, hilft Dir aber, befreiter paddeln zu können.

Formen (insb. des „Unterwasserschiffs“)

Es gibt zwei generelle Arten von Rumpfformen. Diese sind der sogenannte Verdränger-Rumpf (Displacement Hull) und der Gleiter (Planing Hull).

Verdänger-Rumpf

Beim Verdänger hat das Unterschiff (Teil des Boards im Wasser) eine konkaven und damit schlanken Form für mehr Geschwindigkeit. Durch die Form bedingt ist auch die benetzte Fläche grösser, was bezüglich Stabilität von Vorteil ist. Ein Verdänger „sitzt“ somit tiefer im Wasser al sein Gleiter und „schneidet“ sozusagen durchs Wasser. Die meisten dieser SUPs haben zudem einen spitz zulaufenden Bug, was wiederum hilft, das Wasser vor dem Board effizient zu teilen. Der Nachteil ist, dass diese Rumpfform das Board schwerer zu manövrieren und wenden macht, daher ist diese Form vor allem für Flachwasser und Langdistanzrennen geeignet.

Gleiter

Beim Gleiter-Rumpf ist der Unterboden konvex geformt. Das Board gleitet daher eher über anstatt durch das Wasser. Damit sind diese Boards im Allgemeinen einfacher zu manövrieren und wenden. Diese Rumpfform hat somit seine klaren Vorteile bei unruhigem Wasser und in Wellen.

Konstruktion (Hardboard vs aufblasbares Board)

Die generellen Konstruktionsarten sind das Hard- und das Inflatable Board. Hardboards sind steifer und damit schneller als die aufblasbaren iSUP. Diese haben dafür andere Vorteile. Alleine der Umstand, dass Du sie zusammenrollen, in einen Rucksack packen und so transportieren oder verstauen kannst, sind eine Überlegung wert. Mit einem iSUP brauchst Du somit weder im Keller viel Platz, noch musst Du für Dein Auto einen Dachträger kaufen.

Dicke

Race SUP Boards sind im allgemeinen etwas dünner als andere Stand Up Paddle Boards. Wir selber bevorzugen dennoch auch eher dickere Race Boards, da sie dann meist stabiler beim Paddeln und im Vergleich zum eigenen Körpergewicht steifer sind. Denk dran: beim Racing ist Speed wichtig, ebenso zentral ist es aber, dass Du mit voller Kraft paddeln kannst. Aus unserer Sicht sollte also auch ein Race Board 6“ (15.24 cm) oder dicker sein.

Auftrieb und Volumen

Der Auftrieb respective das Volumen des Boards muss in einem gutem Verhältnis stehen. Bei einem Gewicht von unter 80 – 85 kg bieten jedoch die meisten Race SUP genügend Auftrieb, dann kannst Du (fast) frei wählen. Solltest Du aber über 85 – 90 kg sein, so solltest Du immer auf den spezifizierten Auftrieb respective das Volumen achten. Wenn Du ein Board fährst, dass zu wenig Auftrieb bietet, verliert es durch den Wasserwiderstand deutlich an Geschwindigkeit und wird auch schwieriger zu steuern.

Zubehör

Beim Racen sind die Paddel (fast) so wichtig wie das Board. Ein leichtes und steifes Karbon Paddel macht Dich extrem viel schneller, weder wenn Du noch mit einem schweren und weicheren Alu-Plastik Paddel unterwegs bist. Wenn Du schon in ein teures Race SUP investierst, solltest Du also definitiv auch ein dazu passendes, qualitativ hochwertiges Paddel anschaffen.

Zusammenfassung

Zusammenfassung der wichtigsten Dinge, die Sie über Racing Paddleboards wissen müssen. Was ein Racing Paddleboard auszeichnet und was Sie über diese Art von Stand Up Paddleboard wissen müssen

Racing Stand Up Paddleboards sind durch und durch Rennmaschinen. Mit dem Verständnis zur Konstruktion, Form und Designprinzipien, welches wir Dir hoffentlich mitgeben konnten, kannst Du nun aber das für Dich beste Board finden. Und dann würden wir uns freuen, wenn wir uns mal auf dem Wasser treffen und Du locker leicht an uns vorbei ziehst!