Bodyboarding ist die einfachste Art, um extrem viel Spass und Adrenalin in den Wellen zu haben. Durch die Beliebheit der Sportart gibt es aber immer mehr Anbieter von Boards und somit mehr Produkte unterschiedlicher Qualität – das richtige Board zu finden, welches zu Dir passt und über ein gutes Preis-Leistungsverhältnis verfügt, ist dadurch aber nicht gerade einfach.
Ein gutes Bodyboard ist auf Deine Grösse, Dein Gewicht und Dein Skill Level abgestimmt. Zu Beginn und für kleinere bis mittlere Wellen kann auf ein günstiges, aber qualitativ gutes Board mit EPS Kern gesetzt werden, als fortgeschrittener und ambitionierter Bodyboarder solltest Du jedoch auf Boards mit PP oder PE Kern setzen, abhängig von der Wassertemperatur (bei der man zumeist surft) und Deinem Gewicht.
Um im Detail herauszufinden, was aus einem Bodyboard ein gutes Bodyboard macht und worauf Du unbedingt achten solltest, lies hier weiter!
DEINE ZIELE BEIM BODYBOARDING
Das erste und Wichtigste, das Du Dir überlegen musst, bevor Du über verschiedene Boards nachdenkst, sind Deine Ziele beim Bodyboarden. Der entscheidende Teil um das für Dich passende Board für einen fairen Preis zu finden ist, dass Du Deine Ansprüche und Erwartungen kennst. Du musst als Erstes für Dich entscheiden, wie oft Du Bodyboarden gehen wirst und welchen Skill Level Du hast und von Dir erwartest. Der zweite Schritt ist eine erste Bestimmung der Boardgrösse – dazu findest Du viele gute Informationen im Netz, wie zum Beispiel diese hilfreiche Grössentabelle.
Danach kommen die persönlichen Bedürfnisse: Willst Du eher Stabilität oder Speed? Bist Du noch am Anfang und möchtest einfach in den Ferien ein paar kleine Wellen geniessen oder bist Du auf dem Sprung in die grösseren Wellen und die ersten Tricks? Du siehst also, weshalb Deine persönlichen Ziele entscheidend sind, um die Frage zu beantworten, was ein gutes Bodyboard ausmacht.
MATERIAL DES BODYBOARDS
Es gibt drei übliche Materialien, aus denen Bodyboards hergestellt werden; in einigen Fällen gibt es zudem Boards, bei denen diese Material kombiniert verwendet werden (alles Wichtige über den Aufbau von Bodyboards und die verschiedenen Materialien findest Du in diesem Artikel).
Häufig wird dabei EPS (Extruded Polystyrene) mit PP (Polypropylene) aufgewertet, da dies die Steifigkeit des Boards erhöht im Vergeich zu einem reinen EPS Board.
Wichtig zu wissen ist dabei, dass die Wassertemperatur einen grossen Einfluss auf die Steifigkeit eines Boardes hat:
warmes Wasser macht das Board weicher, kaltes Wasser steifer.
Aber: Nicht jedes der drei Materialien EPS, PE und PP verhält sich dabei aber gleich!
Und Dein Gewicht und Deine Skills spielen ebenfalls eine Rolle bei der Entscheidung, wie steif Dein Board überhaupt sein soll:
Die Faustregel dabei ist, dass, je leichter Du selber bist und je kleiner die Wellen sind in die Du surfen gehst, umso weicher kann Dein Board auch sein. Um die Gedanken dazu noch etwas zu festigen, lass uns nun die drei häufigsten Bodyboard Materialien etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Extruded Polystyrene (EPS) Kern
Bodyboards mit einem Kern aus reinem EPS sind weich und weniger stabil und werden daher meist für Entry-Level Boards eingesetzt. Qualitativ gute EPS Boards funktionieren super in kleinen und mässigen Wellen, kommen aber bei mittelgrossen Wellen (so ab 2m Wellenhöhe) definitiv an ihre Grenzen. Du musst Dir zudem im Klaren sein, dass ein solches Board auch viel schneller verschleisst. Aber: ein gutes EPS Board kriegst Du bereits für wenig Geld, so dass sich ein Kauf zu Beginn seiner Bodyboard-Reise auf jeden Fall lohnt.
Gerade als Einsteiger empfiehlt es sich aus meiner Sicht sogar, ein EPS Board zu nehmen: sie sind relativ weich und damit angenehm, lassen sich einfach surfen und kosten wenig, so dass man gut üben und ausprobieren kann.
Dow Polyethylene Schaum (PE) Kern
PE Boards eignen sich am besten, wenn Du entweder noch Einsteiger bist oder schon fortgeschritten bodyboardest, dabei aber meist im kalten Wasser (unter ca. 24°C) anzutreffen bist: dann haben sie aus meiner Sicht eine sehr gute Steifigkeit, sind haltbar, robust und lassen sich super fahren. Wichtig zu wissen ist, dass PE einerseits bei Wassertemperaturen über 23 oder 24 Grad schnell ziemlich weich wird und dass PE etwas schwerer ist als die anderen Materialien. Das heisst also: wenn Du selber schon etwas schwerer bist oder ein im Verhältnis zu Deiner Grösse kleineres Board bevorzugst, solltest Du eher kein PE Board nehmen.
Es gibt einige ziemlich günstige Angebote an PE Boards, dabei solltest Du aber immer darauf achten, ob Dein Wunschboard über Stringer verfügt oder nicht. Gerade da PE in warmem Wasser weicher wird, lohnt sich aus meiner Sicht ein Kauf eines sehr günstigen PE Boards nicht, da ich dann nicht viel mehr Qualität als bei einem EPS Board bekomme.
Das heisst, dass ein PE Board nur dann in Frage kommt, wenn es auch über einen oder mehrere Stringer verfügt und man generell eher nicht in tropischen Gewässern boarden geht.
Fazit: als absoluter Neuling empfiehlt es sich dann ein PE zu kaufen, wenn Du weisst, dass Du Bodyboarding etwas länger betreiben willst und Du Deine Skills entwickeln möchtest. Dann aber bitte direkt eines mit Stringer-System. Als Fortgeschrittener, der noch ein etwas günstigeres Board haben möchte, kann auf ein PE Kern Board setzen, solange es mindestens über einen Stringer verfügt und man nicht wirklich in tropischen Gewässern boarden geht.
Polypropylene Schaum (PP) Kern
PP Boards sind ideal für warme wie auch kalte Wassertemperaturen, sind aber normalerweise die teuerste der drei Varianten. Aber: der höhere Preis kommt klar in Kombination mit einem vielseitigeren und robusteren Board.
Das heisst: wenn Du Bodyboard-Erfahrung hast und ein Board willst, dass Dich auf Deiner Weiterentwicklung begleitet, ist ein PP Board the way to go. Falls Du mit Bodyboarding beginnst und zuerst mal testen willst, ob es Dir wirklich Spass macht, kannst Du gut etwas Geld sparen und auf ein hochwertiges PE oder EPS/PE Board setzen. Klar aber ist, dass Du mit einem PP Board sicherlich ein vielseitiges, zuverlässiges und dauerhaftes Board bekommst.
Möchtest Du noch mehr Informationen über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien und wie Bodyboards aufgebaut sind! Dann hilft Dir dieser Artikel weiter.
Stringers (Verstärkungsrippen)
Stringers sind glasfaser- oder karbonfaserverstärkte Stäbe, welche in Bodyboards in der Längsachse eingebaut sind, um diese zu verstärken und ein Knicken zu verhindern (alle Details über die Bodyboard Konstruktion findest Du hier).
Bodyboards können bis zu drei Stringers haben, welche einerseits die Steifigkeit verbessern aber auch für eine erhöhte Robustheit und Langlebikeit sorgen.
Wichtig: Alle qualitative guten PP Boards (sowie die allermeisten PE Boards) verfügen über mindestens einen Stringer und / oder ein Mesh Layer. Haben sie dies nicht, so würde ich eher Abstand von diesem Produkt nehmen.
Interchangeable Stringer System (ISS)
Idealerweise verfügt Dein Board über ein sogenanntes Interchangeable Stringer System (ISS); das heisst, dass Du an dem Board die Stringer selber austauschen kannst, womit Du einfach und bequem die Steifigkeit des Boardes auf Deine Bedürfnisse anpassen kannst.
Mesh
Mesh layers, das heisst eine Netzschicht, welche um den Bodyboard Kern geklebt wird, ist ebenfalls ein gutes Zeichen für eine hohe Qualität des Boards.
Die Netzschicht erhöht vor allem die Robustheit und Dauerhaftigkeit des Boards. By the way: es gibt Boards mit Mesh Layer, welche über Stringer haben und solche ohne Stringer. Idealerweise hast Du ein Board mit Stringer und Mesh Layer.
Dicke
Bodyboards sind generell relativ dünn, damit sie sich dynamisch und gut in den Wellen steuern lassen. Jedoch: je dicker ein Board, umso mehr Auftrieb generiert es und umso einfacher ist der Catch einer Welle. Falls Du nicht sicher bist, welche Bodyboard Grösse am besten geeignet ist, dann solltest Du unsere Bodyboard Grössentabelle für Erwachsene oder die Grössentabelle für Kinder konsultieren.
Wichtig: Je mehr Du am Anfang Deiner Bodyboard Reise stehst, umso eher solltest Du auf grössere Boards (innerhalb der Spanne, welche in der Grössentabelle angegeben ist) und auf ein dickeres Board (ideal 53mm – 55mm) setzen. Der zusätzliche Auftrieb macht es insbesondere zu Beginn deutlich einfacher, eine Welle zu erwischen.
Leash
Neben der Suche nach einem passenden und qualitativ guten Board, solltest Du nicht vergessen, eine gute Leash (Sicherheitsleine) auszusuchen. Warum es wichtig ist, die richtige Bodyboard Leash zu haben: erstens ist sie das wichtigste Sicherheits-Equipment, da sie verhindert, dass Du vom Board getrennt wirst, auch bei einem Wipe Out.
Zweitens ist es wichtig, dass die Leash Dich nicht beim Paddeln und Surfen stört. Die Leash solltest Du immer an Deinem starken Arm tragen, daher sollte der Leash Plug (Stecker), entweder in der Mitte des Boards (vorne mittig in der Längsache des Boards) oder leicht versetzt auf der Seite des starken Arms installiert werden, damit Du sie beim Paddeln weniger stört. Als Linkshänder trägst Du folglich die Leash an der linken Hand und der Plug ist in der Mitte des Boards oder leicht nach links versetzt angebracht, währenddessen dasselbe für einen Rechtshänder mit der rechten Seite gilt. Falls Du keine dominante Seite hast, ist es am besten, den Plug mittig zu platzieren, da Du dann je nach Wellenrichtung die Leash ohne Probleme rechts oder links tragen kannst.
ZUSAMMENFASSUNG: WAS EIN GUTES BODYBOARD FÜR DICH IST!
Basierend auf Deiner Erfahrung und Deinem Skill Level, kannst Du in der Tabelle unten schauen, was für Dich an einem Bodyboard wichtig ist.
Ideales Bodyboard Material | Beginner Bodyboarder | Fortgeschrittener Bodyboarder | Expert Bodyboarder |
EPS Kern | X | ||
PE Kern | X | X | |
PP Kern | X | X | |
Bodyboard Dicke | 55mm-53mm dick | 53mm-52mm dick | 53mm-51mm dick oder dünner |
Die meisten Bodyboards sind zwischen 51mm – 55mm dick, falls Du aber schon sehr gut im Bodyboarden bist, lohnt es sich aus meiner Sicht sicherlich, mal ein Board zu testen, welches unter 51mm dick ist.
Wir hoffen, dass wir Dir näher bringen konnten, was wichtige Features an einem Bodyboard sind, damit es für Dich ideal funktioniert und Spass macht. Falls Du noch detaillierte Fragen hast, lohnt sich sicherlich der Besuch in einem Fachgeschäft oder Du informierst Dich noch weiter durch unseren detaillierten Bodyboard Buying Guide.