Was macht ein gutes Paddleboard aus?

Was macht ein gutes Paddleboard aus?

Paddleboarding ist eine tolle Sommeraktivität. Es ist nicht allzu schwer zu lernen und macht von Beginn an sehr viel Spass. Das Angebot an verschiedenen Stand Up Paddleboards ist riesig: was unterscheidet also ein gutes von einem weniger guten Paddleboard?

Ein gutes Paddleboard ist aus hochwertigen Materialien hergestellt, gut verarbeitet und damit robust und bietet die für Dich richtige Balance zwischen Schnelligkeit und Stabilität. Wichtig ist somit, dass ein Board-Typ gewählt wird, das zu der Art Stand Up Paddleboarding passt, die man hauptsächlich machen möchte. Die erste Überlegung muss also sein, dass Du Dir klar wirst, welche Art von Stand Up Paddling Du hauptsächlich betreiben willst.

Aber was ist nun genau damit gemeint? Lass uns also genauer anschauen, was denn ein Paddleboard haben muss, damit es Dein Lieblingsboard wird!

MATERIALQUALITÄT

Typischerweise werden ungefähr 6 verschiedenen Materialarten bei einem Paddleboard verwendet: Plastik, Styropor, Holz, Harz, Kohlefaser und PVC. Jedes dieser Materialien hat verschiedene Eigenschaften und übernimmt unterschiedliche Aufgaben bei einem SUP Board. Die Materialien, deren Qualität und auch deren Verarbeitung bestimmen aber auch entscheidend über die Eigenschaften und Robustheit des Boardes, was wir uns nun genauer anschauen werden.

Mann stehend auf einem Paddleboard oder SUP-Board in einem Sonnenuntergang, Mann stehend auf einem iSUP Board

Plastik

Plastik ist günstig und überall leicht erhältlich. SUP Boards mit einem grossen Plastikanteil sind dadurch preiswert und auch widerstandsfähig, aber deutlich schwerer als SUP Boards, welche hochwertige Materialien einsetzen. Dennoch: Plastik-Boards lassen sich nicht schlecht fahren und machen Spass, auch wenn sie natürlich nicht an das Leistungsvermögen von teureren Boards heranreichen können.

Schaum

Schaum (typischweise extrudiertes Epylenpolystyren oder EPS) ist das günstigste Material, aus dem ein Paddleboard gemacht werden kann. Reine EPS Boards werden oftmals auch « Soft Top » Board genannt und sind logischerweise extrem weich. Ehrlich gesagt machen diese Boards durch das geringe Gewicht viel Spass beim Paddeln und sind besser als zB die Plastik Boards, sie sind aber heikler und gehen deutlich schneller kaputt. Die meisten Brands liefern zwar eine gute Qualität, aber dennoch neigen diese Boards nun mal einfach dazu, zu brechen oder Dellen und Beulen zu kriegen. Und leider kann man diese Boards schlecht respektive gar nicht reparieren.

Holz

Holzpaddleboards sind innen hohl und werden mit Harzen abgedichtet. SUP Boards komplett aus Holz sind aufgrund des Materialpreises und der komplizierten Herstellung unter den teuersten Boards. Sie sind zwar sehr robust, aber auch schwer und, falls, sie mal Schaden nehmen, relativ schwer zu reparieren, da das Holz relativ schnell zu quellen oder sogar zu faulen beginnt.

«Harze» / Kombi-Boards

Hier fassen wir alle Hardboards zusammen, die aus einer Kombination von verschiedenen Materialen hergestellt und schlussendlich mit Harzen versiegelt und verbunden werden. Typischerweise haben diese Boards einen Schaumkern, umgeben von Schichten aus Glasfaser, Karbon oder Holz, welche eben mittels verschiedenen Harzen verbunden werden. Dieser Aufbau macht die Boards etwas schwerer als zum Beispiel die Soft Top Boards, aber immer noch leichter als andere Hardboards. Es ist also kein Wunder, dass sich dieser Aufbau für die meisten Hardboards durchgesetzt haben, da sie einerseits leicht und gut zu fahren sind, andererseits aber über eine ausreichende Robustheit verfügen.

Kohlefaser

Kohlefaser-SUP-Boards sind in der Herstellung die teuersten Boards und werden daher meist auf Einzelbestellung hergestellt. Die Vorteile sind klar: die Boards sind extrem leicht, steif und robust. Damit sind die Kohlefaser-Boards wohl die schnellsten Boards, die man haben kann. Aufpassen muss man aber, da Kohlerfaser etwas spröde ist und damit verhältnismässig heikel auf Schläge und Stösse reagiert.

PVC (iSUP)

Eine Kombination aus Materialien, wie oben beschrieben, umgeben von einer PVC Hülle ist die typische Aufbauart für die aufblasbaren SUP Boards (inflatable SUP Boards oder iSUP). Abhängig vom genauen Aufbau und der Verarbeitungsqualität können diese iSUP sehr günstig sein, aber auch fast soviel kosten wie ein hochwertiges Hardboard. iSUP gehören zu den leichtesten Boards, mit Ausnahme der Soft Tops, und performen gut, aber noch nicht ganz auf der Höhe mit den besten Hardboards (wie Kombi-Boards oder die Kohlefaser-Boards). Ihr grosser Vorteil aber ist, dass sie einfach zusammengerollt werden können und so deutlich einfacher zu transportieren und zu lagern sind als vergleichbare Hardboards.

Falls Du mehr über den Vergleich von aufblasbaren iSUP vs Hardboards erfahren willst, empfehle ich Dir in unseren Buying Guide zu schauen.

Stabilität, Gleichgewicht und Shape

Am Ufer liegende Paddelbretter, aufblasbare Stand Up Paddle Boards, Bild verwendet in einem Artikel, der erklärt, was ein gutes Paddleboard ausmacht

Jedes Paddleboard verfügt über unterschiedliche Eigenschaften bezüglich Stabilität, Geschwindigkeit und Wenidigkeit. Die Eigenschaften werden einerseits durch das Material beeinflusst, andererseits aber vor allem auch durch den Shape, das heisst die Form des Boards. Wir stellen Dir hier also die typischen Shapes vor und erklären Dir, welche Eigenschaften Du bei diesen Boards erwarten kannst.

Allround SUP Board

Diese Boards sind für Vielseitigkeit gemacht und funktionieren für viele Anwendungen gut, insbesondere auch für Einsteiger. Typischerweise sind die Allrounder sehr stabil, was zu Beginn sehr wichtig ist oder aber auch falls man mit Kindern oder einem Hund Stand Up Paddeln will.

In unserer Allround SUP Board Overview findest Du die wichtigsten Details über diese Boards, für wen sie geeignet sind und wann Du auf einen anderen Board-Typen setzen solltest.

Downwind

Diese Boards sind deutlich schmaler und länger, da sie primär für das Surfen in den langen Wellen nahe der Küste gemacht sind. Durch den langen und schmalen Shape kann man ideal gegen aber vor allem mit diesen Wellen paddeln, doch es bedeutet auch, dass es schwerer ist, auf diesen Boards zu balancieren. Du brauchst also definitive etwas Paddelerfahrung, damit Su so ein Board so richtig geniessen kannst.

In unserer grossen Übersicht findest Du ebenfalls eine detaillierte Beschreibung zu den Downwind SUP Boards, inklusive einiger Beispiele von qualitativ hochwertigen Downwind Boards.

Surf SUP Boards

Mit diesen Boards geht’s ab in die Wellen!

Diese Boards sind kurz, klein und wendig, damit aber weniger stabil und brauchen mehr Übung. Die Surf SUP Boards lohnen sich also nicht für Einsteiger. Wenn Du aber etwas Erfahrung hast und in die Wellen mit den Surfern willst, aber mit Stil, dann sind diese Boards genau das Richtige.

Wenn Du mehr über die Surf Boards erfahren willst, solltest Du definitive unseren Artikel über die Wave SUP Boards lesen, in dem wir Dir genau erklären, welche Arten es gibt und welche Boards für wen ideal sind.

Touring SUP Boards

Die Touring Boards sind optimiert für längere Touren und höhere Geschwindigkeiten im ruhigeren Wasser wie z.B. auf grösseren Seen. Diese Boards haben eine tolle Balance zwischen Stabilität und Geschwindigkeit. Sie sind also eine tolle Wahl für alle, inclusive Einsteigern. Was Du, im Vergleich zu einem Allround Board, dennoch beachten musst, ist, dass diese Boards etwas mehr Skills bezüglich der richtigen Paddeltechnik benötigen. Aber das ist nichts, was man nicht leicht lernen kann.

Erfahre hier mehr über Touring SUP Boards!

Whitewater oder Wildwasser SUP Boards

Diese Boards sind gemacht für’s Weisswasser, das heisst für Flüsse mit Stromschnellen und anderen herausfordernden Passagen. Die Boards sind daher kurz und breit, was sie einerseits sehr wendig und andererseits stabil macht, durch ihre starke Spezialisierung aber weniger geeignet für Anfänger.

Aber: wenn Du gerne und oft auf Flüssen unterwegs bist, führt eigentlich kein Weg an einem spezialisierten Fluss oder Whitewater SUP Board vorbei, da diese in diesen Konditionen einfach deutlich mehr Spass machen und auch sicherer sind.

Fitness und Yoga

Diese Board sind schwimmende Fitness-Inseln. Sie weniger oder nicht für’s Paddeln gemacht, sondern dafür, dass Du auf dem Board verschiedene Fitness- oder Yoga-Übungen ausführen kannst. Um das zu ermöglichen sind diese Boards breit, sehr stabil und idealerweise mit einem grossen Soft-Top ausgestattet. Doch: je breiter und stabiler und damit besser für die Übungen sind, desto weniger gut eignen sie sich für Paddeln.

Auch diesem Board-Typen haben wir einen ganzen Artikel gewidmet, wenn Du also mehr über SUP Yoga und die sogenannten Yoga SUP Boards erfahren willst, schau einfach dort rein!

Andere SUP Boardarten

Natürlich gibt es noch einige weitere Arten von SUP Boards, wie z.B. Fishing SUP Boards, Camping SUP Boards or Windsurf SUP Convertibles, welche alle für einen ganz bestimmten Zweck designed sind und über die Du hier bei uns alles erfahren kannst.

Daher ist die wichtigste Frage, die Du beantworten musst um das beste Stand Up Paddle Board für Dich zu finden, die folgende: welche Art von SUP will ich denn hauptsächlich machen und wie viel Erfahrung und Skills beim Stand Up Paddling habe ich schon?

Wenn Du diese Frage beantworten kannst, so kannst Du die Auswahl schon stark einschränken, ansonsten findest Du weitere Informationen und Tipps in unserem SUP Buying Guide!

Geschwindigkeit

In der Liste im vorherigen Kapitel haben wir verschiedene Boardarten vorgestellt und wofür sich diese eignen; du hast dabei sicher festgestellt, dass einige Boards mehr für Geschwindigkeit, das heisst, einfaches Paddeln, andere eher für Stabilität oder Wendigkeit gebaut sind. Je nach Anwendung gibt es dann Konstruktionsarten, welche sich für diese spezifische Art von Boards besser oder eben schlechter eignen. Viele Stand Up Paddler stehen aber auf Speed: daher hier speziell die Arten von Boards, welche vor allem die Geschwindigkeit in ihren Genen haben.

Downwind

Wie bereits vorgestellt, sind Downwind Boards lange und schmal und sind daher deutlich schneller als ganz normale Allround Boards. Die Downwinder sind zudem spezifisch für schnelle Fahrten in langen Wellen gebaut, haben damit deutlich mehr „Rocker“ (Aufbiegung) als andere Boards. Die Downwinder sind also die besten Boards, wenn Du schnelle und lange Touren im Küstenbereich machen willst. Aber, wie bereits schon gesagt, brauchen diese Boards einiges mehr an Skills, damit sie wirklich ausgefahren werden können.

Race

Noch schneller als die Downwind Boards sind die Race Boards. Diese sind extrem lang und schmal, aber auch flacher als die Downwinder und damit für schnelles Paddeln im flachen Wasser optimiert. Durch ihr extremes Desing sind diese Boards aber definitiv nur etwas für erfahrene Paddelboarder.

Longboards

Grundsätzlich gibt es alle SUP Boards in verschiedenen Längen. Damit Du Dich orientieren kannst, gilt: je länger ein Board, umso schneller lässt es sich fahren und kursstabiler ist es, umso mehr Technik und Kraft brauchst Du um zu navigieren und zu wenden.

Also: Lange, schmale Boards sind schnell, bieten Dir aber deutlich weniger Stabilität und Wendigkeit.

Lagerung und Transport

Alle Paddleboards sind gross und übersteigen zum Beispiel die Masse von einem Surfboard deutlich. Ein Paddleboard ist typischerweise zwischen 10′ (304.8cm) und 11’6′ (350.5cm) lang. Falls Du also nicht gerade in Gehdistanz von einem Gewässer wohnst, ist die Lagerung und insbesondere der Transport ein wichtiger Aspekt, den Du beachten solltest. Gerade dies ist der grosse Vorteil der aufblasbaren Stand Up Paddleboards, oder iSUP.

Die iSUP sind bezüglich ihren Fahreigenschaften immer noch etwas weniger gut als entsprechende Hardboards, sind aber dank modernen Materialien und Fertigungstechnologien heute auf einem Level, dass Du gut auf ein Hardboard verzichten kannst, ausser Du betreibst Dein Hobby auf einem sehr hohen Level. Ausnahmen sind dabei sicherlich die Surf SUP: hier führt aus meiner Sicht weiterhin kein Weg an einem Hardboard vorbei.

Warum?

Diese kannst Du einfach zusammenrollen und in einen Rucksack packen. Wichtig ist, dass Du einfach darauf achtest, dass bei Deinem Board eine gute 2-Wege-Pumpe im Set drin ist oder Du diese extra kaufst. By the way: heutzutage gibt es auch günstige, zuverlässige und praktische elektrische SUP Pumpen, mit welchen sich das SUP im Nu und per Knopfdruck aufpumpen lässt.

Budget und Qualität

Damit ein Paddleboard für Dich „gut“ ist, muss es schlussendlich auch in Dein Budget passen.

Die Preisspanne bei qualitativ guten bis sehr guten Paddleboards reicht dabei von ca. 250EUR bis zu 2000+EUR. Aber: wenn Du nicht auf ein ganz spezielles Board abzielst, findest Du Top-Boards im Bereich unter 500 EUR und sogar ein paar verhältnismässig gute Boards im Bereich von 200 EUR.

Bezüglich des Preises solltest Du Dir aber etwas bewusst sein: Meist lohnt es sich langfristig, beim Kauf ein wenig mehr auszugeben und in Qualität zu investieren, den diese Boards machen Dir dann über mehrere Jahre Spass und bleiben auch, richtig gepflegt, in einem Top-Zustand. Fazit: Wenn Du also nur für einen Sommer etwas Stand Up Paddeln willst, geh mit einem günstigen Board im Bereich 200 – 300 EUR, falls Du aber langfristig planst, investiere Dein Geld besser in ein SUP Board mit super Qualität.

ZUSAMMENFASSUNG: WAS MACHT EIN GUTES PADDLEBOARD AUS!

Zu Beginn fragten wir uns: „Was macht ein gutes Paddleboard aus?

Die Antwort ist immer die Gleiche: ein gutes Paddleboard ist qualitative hochwertig, haltbar, robust und passt von seinem Shape und Grösse zu Dir und Deiner Art, SUP zu betreiben.

Du hast sicherlich gemerkt, dass diese Frage nicht einfach generell beantwortet werden kann und viel von Deinen Anforderungen und Wünschen abhängt, hoffentlich konnten wir Dir aber dennoch bei Deiner Suche helfen!